Väter - Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Der gesellschaftliche Wandel macht es notwendig, auch die Rolle der Väter im Kontext der Vereinbarkeit von Familie und Beruf in den Blick zu nehmen. Dies setzt voraus, dass das Vatersein (Familienväter, alleinerziehende oder von der Partnerin und Kind getrenntlebende Väter) stärker in den Blick genommen wird und Väter aktiv in ihrer Rolle unterstützt werden. Dieser Anforderung sieht sich das KIT in seiner Verantwortung als Arbeitgeber und Studienort verpflichtet. Besonders wichtig scheint es daher, Väter zur aktiven Vaterschaft zu ermutigen und für eine grundsätzliche Sensibilisierung für die Thematik zu sorgen.

Verschiedene Informationen zum Thema Vaterschaft und Beruf finden Sie hier External Link. Für berufstätige Väter und Mütter besteht die Möglichkeit, Elternzeit zu nehmen. Weiter Informationen finden Sie hier External Link.

Vater mit Sohn
Veranstaltungen

Allgemeines

 Aktive Vaterschaft von Anfang an
In der März-Ausgabe der Deutschen Hebammen Zeitschrift erscheint ein Beitrag „Aktive Vaterschaft von Anfang an“. Dieser macht auf die oft noch wenig beachtete Rolle von Vätern während Schwangerschaft und Geburt aufmerksam. Werdende Väter in die Geburtsvorbereitung einzubinden, passiert noch viel zu selten. Dabei werden gerade hier oft stereotype Geschlechterbilder von Mutterschaft und Vaterschaft hergestellt und verfestigt. Der Beitrag macht deutlich, dass auch gesellschaftliche Rahmenbedingungen entscheidende Faktoren dafür sind, wie Männer ihre Vaterschaft gestalten können. Die März-Ausgabe der DHZ kann für 10,- Euro auf der Website der Deutschen Hebammen Zeitschrift erworben werden. Den Einzelartikel gibt es für 3,90 Euro.

Traut euch, Väter!
Viele Männer wollen mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen – tun es dann aber doch nicht. In diesem Artikel geht es um die Herausforderungen von Väter eine aktive Vaterrolle einzunehmen.

Der komplette Artikel ist hier zu finden.

Männliche Führungskräfte zur Elternzeit ermutigen
In diesem Filmporträt über die Anton Debatin GmbH wird gezeigt, wie das Unternehmen Väter und damit Partnerschaftlichkeit unterstützt.

Hier geht es zum Beitrag.

Zusammenfassung des "Väterreport 2021"
Der „Väterreport 2021“ vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) widmet sich jährlich der gesellschaftlichen Stellung von Vätern. Mit Hilfe von Studien, Statistiken oder Bevölkerungsumfragen verschafft er einen guten Einblick in die Erwartungen, Werte und Einstellungen von Vätern in Deutschland. Dieses Jahr wird auch auf den Einfluss der Corona- Pandemie auf die Vaterrolle und das Familienleben eingegangen.
Anfangs zeigt der Report, dass der Wunsch von Vätern eine aktivere Vaterrolle einzunehmen, im Vergleich zu anderen Generationen, steigt. Das ist auch von Bedeutung, da eine aktive Beteiligung des Vaters im Familienalltag einen positiven Einfluss auf das Kind haben kann, beispielsweise auf die Entwicklung des Intellekts, der sprachlichen Entwicklung oder der Empathiefähigkeit. Knapp 45% der Befragten geben an, dass sie sich eine partnerschaftliche Aufteilung bei der Kinderbetreuung wünschen, jedoch setzen dies 17% in Wirklichkeit um. Dies kann verschiedene Gründe haben, zu einem die Stigmatisierung des Mannes als Hauptverdiener und das Fehlen von Vorbildern, an denen man sich orientieren kann. Sowie das Umfeld mit einer teilweise antizipierten Rollenerwartung hat einen negativen Einfluss auf den Wandel der Vaterrolle.
Ein wichtiger Faktor, der Väter dabei unterstützt, ihrer Rolle nachzukommen, ist das Elterngeld und das ElterngeldPLUS mit Partnerschaftsbonus. Diese Mittel helfen Väter, zwar teilweise nur kurz, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Hier kann man ein weiteres Mal einen Anstieg über die letzten Jahre beobachten, der darauf schließen lässt, dass das Rollenbild des Vaters im Wandel ist. Jedoch gibt es auch hier Hindernisse, und zwar verzichten knapp 50% der Väter auf Elternzeit und Elterngeld, was die meisten mit einem finanziellen Motiv begründen. Man erkennt, dass die Elternzeit nicht grundsätzlich auf Ablehnung trifft, sondern durch äußerliche Faktoren wie Kostenerwägung oder der Organisation erschwert wird. Ebenso wie der Anstieg der Nutzung von Elternzeit, hat auch die Nutzung von Kinderkrankentagen zugenommen.
Auch die Rolle des alleinerziehenden Vaters hat sich über die Jahre positiv geändert. Auch, wenn nach der Trennung nur in wenigen Fällen das Kind beim Vater lebt, bleibt der Kontakt für die Mehrheit erhalten. Studien zeigen, dass Väter heute mehr im Leben ihrer Kinder involviert bleiben als früher.
Als letzter Punkt werden die Auswirkungen der Corona- Pandemie auf das Familienzusammenleben diskutiert. Anfangs dachte man, dass es zu einer Retraditionalisierung der Geschlechterrollen kommt, das Gegenteil war aber der Fall. Man kann zu dem Entschluss kommen, dass das (teilweise unfreiwillige) Arbeiten im Home-Office einen positiven Effekt auf das Familienleben und die Rolle des Vaters hatte. Dies zeigt zu einem, dass 47% der Befragten partnerschaftliche Aufteilung der Kinderbetreuung beibehalten wollen, zum anderen haben 42% der Väter ihren Arbeitsgeber darauf angesprochen, dass sie sich wünschen, dass Arbeitszeit, -ort oder -weise angepasst werden. Der Väterreport sieht die Pandemie- Erfahrung als eine Chance, die Vaterrolle nachhaltig zu ändern und die Familienarbeit partnerschaftlich aufzuteilen.
Abschließend kann man sagen, dass der Drang von Vätern eine aktive Rolle im Familienleben zu spielen stark zunimmt. Dafür muss aber auf der einen Seite die Politik wirksame Rahmenbedingungen schaffen, wie beispielsweise das Elterngeld und die Elternzeit, die dies bereits fordern. Auf der anderen Seite muss sich auch die gesellschaftliche Erwartung ändern, das zeigt sich darin, dass nur ein geringer Anteil der Väter ihre Arbeit langfristig reduzieren. Ein weiteres Ziel sollte sein, die Partnerschaftlichkeit weiter zu stärken, indem man die Elternzeit über das erste Lebensjahr verlängert, beispielsweise durch die Familienarbeitszeit. Der ausführliche Bericht und alle Statistiken sind hier zu finden.

Dokumentation des Online-Fachgesprächs „Männerpolitik: Caring Masculinities“
Das „Bundesforum Männer“ veranstaltete am 07. Juni 2021 ein Online-Fachgespräch zum Thema „Männerpolitik: Caring Masculinities als gleichstellungspolitische Herausforderung“. Den Schwerpunkt der Diskussion bildete das Thema „(Für)sorgende“. Die Dokumentation der Veranstaltung mit einer Video-Aufzeichnung kann auf dem Portal „Bundesforum Männer“ aufgerufen werden.

Broschüre und Handlungsanregung für Männer: „Gleichstellung auch Männersache!“
Die Broschüre „Gleichstellung auch Männersache!“ entstand im Rahmen der Veranstaltung „Der Mann als Feminist!?“ (2018), in der diskutiert wurde, wie Männer zu einer geschlechtergerechten Gesellschaft beitragen können. Die Broschüre soll Männern Handlungsimpulse geben, wie sie sich für die Gleichstellung der Geschlechter einsetzen und davon profitieren können. Mehr Informationen zum Kollektiv „Zusammen für Gleichstellung“ sind in der Broschüre „Gleichstellung auch Männersache!“ nachzulesen.

Vaterschafsurlaub revidiert
Im November 2020 gab das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein Dossier zur partnerschaftlichen Gleichstellungspolitik heraus. Darin hält das BMFSFS unter anderem Umsetzungsziele und Maßnahmen fest – so zum Beispiel die Einführung eines zusätzlichen Vater-schaftsurlaubs von 10 Tagen unmittelbar nach der Geburt. Nach Berichten von Die WELT soll sich das BMFSFJ nun gegen diese Maßnahme entschieden haben. Zu dieser Entscheidung bezieht auch das Bundesforum Männer Stellung.

Qualitätsstandards für Männer-Schutzeinrichtungen
Die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) veröffentlicht Qualitätsstandards für Männer-Schutzeinrichtungen. Bundesweit soll der Gewaltschutz standarisiert aufgestellt sein, um von häuslicher Gewalt betroffenen Männern die bestmögliche Unterstützung bieten zu können. Die Qualitätsstandards sind hier in einer Broschüre nachzulesen.

Neue Regelungen für Väter und pflegende Erwerbstätige
Um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern und eine partnerschaftliche Verantwortungsübernahme von Frauen und Männern zu stärken, wurden im Januar 2019 neue EU-Vereinbarkeitsrichtlinien beschlossen.
So wird es zukünftig eine europaweite Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt von min. 10 Tagen geben, welche in Höhe des Krankengeldes vergütet wird. Außerdem haben erwerbstätige pflegende Angehörige nun die Möglichkeit, eine Pflegefreistellung von 5 Tagen / Jahr zu erhalten.
Auch bei den bezahlten Auszeiten für erwerbstätige Eltern gibt es Verbesserungen. Zukünftig wird es als Minimalstandard in der EU pro Elternteil Anspruch auf 4 Monate Auszeit geben, von denen 2 Monate nicht übertragbar sind und vergütet werden. Hier External Link erhalten Sie mehr Informationen zu den neuen Regelungen.

Studien zum Thema Männergesundheit
In den aktuellen Statistiken der World Health Organisation External Link (WHO) können Befunde und Hintergründe zur unterschiedlichen Lebenserwartung von Männern und Frauen nachgelesen werden. Am Ende des Artikels stehen zudem sogenannte "key actions", in denen insitutionelle Veränderungen vorgeschlagen werden, um die Gesundheit von Frauen und Männern zukünftig weiter zu verbessern. Der aktuelle Bericht "Who Self-Cares Wins" External Link des Global Action on Men’s Health (GAMH) nimmt Männer und Selbstsorge als globales Thema in den Fokus und erläutert aktuelle Befunde und Hintergründe.

Podcast "Drei Väter"
In der Folge „Die Elternzeit: Wer übernimmt Verantwortung?“ ihres Podcasts „Drei Väter“ erläutern die Journalisten Markus Dichmann, Jonas Leppin und Axel Rahmlow, warum die meisten Väter keine Elternzeit nehmen. Thematisiert wird außerdem die ungleiche Kinderbetreuung und die These, dass manche Männer die Elternzeit als Lifestyle missbrauchen. Hier External Link gehts zur Podcast-Folge.
In einer weiteren Folge wird darüber gesprochen, dass wenige Männer nach der Geburt des Kindes in Teilzeit gehen. Außerdem wird erklärt, was passieren muss, damit sich das ändert. Diese Folge gibt es hier External Link zum Anhören.

Gleichstellungpolitik für Jungen und Männer in Deutschland
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat ein Dossier zur partnerschaftlichen Gleichstellungspolitik veröffentlicht. In diesem wird besonders die Gleichstellungspolitik für Jungen und Männer in Deutschland in den Blick genommen. Es stellt heraus, wie Jungen und Männer als Adressaten und Nutznießer dieser Gleichstellungspolitik erreicht und mobilisiert werden und gibt einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand und Entwicklungen. Es werden gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen für eine aktiv gelebte Partnerschaftlichkeit in der modernen Gesellschaft veranschaulicht und sowohl neue Perspektiven als auch Horizonte eröffnet.

Kampagne „Männlichkeit entscheidest Du“
Was haben Männlichkeitsbilder mit Gewalt gegen Frauen zu tun? Über diese Frage hat der Landesverband Frauenberatung Schleswig-Holstein (LFSH) e.V. mit Männern aus der Region gesprochen. Aus den Gesprächen ist die Kampagne „Männlichkeit entscheidest Du“ entstanden. Aktuelle Beiträge zur Kampagne können auf dem Blog „ab-jetzt.org“ aufgerufen werden.

Tabu-Thema: Gewalt an Männern
Das Bundesforum Männer setzt sich für den bundesweiten Auf- und Ausbau von Hilfeeinrichtungen und Beratungsstellen für Männer ein. Die Hemmschwelle bei betroffenen Männern, die unter Partnerschaftsgewalt leiden, sei besonders hoch – darum möchte das Bundesforum Männer das Angebot von Täterberatung und Gewaltpräventionsangeboten weiter stärken und flächendeckend etablieren. Die Online-Plattform männerberatungsnetz.de zeigt hilfesuchenden Jungen, Männern und Vätern die vorhandenen Angebote an Männerberatung auf und bietet Vernetzungsmöglichkeiten an.

Männergewaltschutz | Beratung und Schutz für Betroffene
Stehen Sie zuhause unter psychischem Druck, erfahren Sie körperliche Gewalt? Im Frühjahr 2020 wurde in Deutschland das erste Männerhilfetelefon in Betrieb genommen – unter der Hotline können Betroffene mit der Beratungsstelle in Kontakt treten. Die aktuell neun Männer*schutzeinrichtungen bieten Beratungsangebote sowie anonyme Schutzwohnungen für besonders schwer betroffene Männer an – weitere Informationen finden Sie unter maennergewaltschutz.de.